Systemische Beratung und Therapie
Als Systemische Therapie (auch: Systemische Familientherapie) wird eine psychotherapeutische Fachrichtung beschrieben, die systemische Zusammenhänge und interpersonelle Beziehungen in einer Gruppe als Grundlage für die Diagnose und Therapie von psychischen Beschwerden und interpersonellen Konflikten betrachtet. Seit Dezember 2008 ist diese Therapieform und ihre Wirksamkeit auch in Deutschland anerkannt, in Österreich und der Schweiz erfolgte die Anerkennung bereits in den 1990er Jahren. (Quelle: Wikipedia)
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Der problemlösende Ansatz der systemischen Therapie wurde in den fünfziger Jahren am Mental Research Institute (MRI) in Palo Alto (Kalifornien) von Don Jackson, Gregory Bateson, John Weakland und Richard Fisch entwickelt. Hiervon wurden dann viele wichtige Familientherapeuten wie Virginia Satir, Jay Haley, Paul Watzlawik, Steve de Shazer und Mara Selvini Palazzoli inspiriert. (Quelle: Wikipedia)
Dabei bildet der philosophische Ansatz des Konstruktivismus, wie ihn Ernst von Glasersfeld begründete, eine bedeutende Rolle. Demnach hat jeder Mensch seine eigene Wahrnehmung, die zu subjektiven Wahrheiten oder Wirklichkeiten führt.
So geht es im therapeutischen Prozess nicht um eine objektive Wahrheit, sondern um das, was der oder die Einzelne subjektiv als Wahrheit erlebt. Diese gilt es zu benennen und neben den anderen subjektiven Wahrheiten ohne Wertung stehen zu lassen.
Dem Therapeuten fällt dabei die Rolle eines Moderators oder Übersetzers zu, der die jeweiligen „Wirklichkeiten“ dem anderen näher bringt.
Mithilfe systemischer Techniken, den sogenannten zirkulären Fragen, dem Reframing, der paradoxen Intervention u.a. werden Standpunkte und Annahmen deutlich gemacht, neue Sichtweisen und Perspektiven ermöglicht und das Fundament für Lösungen geschaffen.
Dabei spielt der Symptomträger eine eher untergeordnete Rolle. Dieser wird im systemischen Kontext nicht in den Fokus der Therapie genommen. Er dient vielmehr als Indikator eines lebensfeindlichen bzw. kranken Systems, das nach Veränderung ruft.
Weitere Methoden, wie Familienstellen / Systemstellen und Genogrammarbeit erweitern die Systemische Therapie. Dabei ist anzumerken, dass die Systemische Gesellschaft das Familienstellen nach Bert Hellinger nicht anerkannt hat, da es ihrer Ansicht nach mit den konstruktiven Sichtweisen nicht vereinbar ist.
(Anke Ziehm)